Trauer um Dr. Michael Losse

Mit großer Bestürzung haben wir erfahren, dass unser langjähriges Mitglied Dr. Michael Losse an den Folgen eines Schlaganfalls am 1. Februar 2023 in Freiburg verstorben ist. Der Kunsthistoriker und engagierte Burgen- und Festungsforscher arbeitete nach dem Studium in Marburg bei verschiedenen Institutionen und machte sich 1999 selbständig. Von ihm sind zahlreiche Fachpublikationen erschienen. Vor allem den Johanniter-Burgen in der Ägäis sowie den Burgen und Festungen im Hegau und in der Eifel galt sein Interesse. Michael Losse war in vielen in- und ausländischen Vereinen in unterschiedlichen Funktionen tätig, so u.a. im Marburger Arbeitskreis für europäische Burgenforschung e.V. und in der Deutschen Burgenvereinigung e.V., der Wartburg-Gesellschaft zur Erforschung von Burgen und Schlössern e.V. sowie im wissenschaftlichen Beirat von Europa Nostra. Von 1997 bis 2006 war er Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Festungsforschung e.V. (DGF) und organisierte in dieser Zeit die Jahrestagung der DGF 2002 in Singen. Er steuerte zahlreiche instruktive Artikel für das Festungsjournal sowie zu unserer Schriftenreihe bei und hielt kenntnisreiche Vorträge im Rahmen unserer Tagungen. Michael Losse bleibt uns als außergewöhnliche Persönlichkeit und geschätzter Kollege in Erinnerung, der sein großes Wissen gerne teilte und mit Engagement und Verve zu vermitteln wusste.

Trauer um Carlos Scheltema (1929-2023)

Mit großer Trauer haben wir erfahren, dass der niederländische Architekt Carlos Scheltema Mitte Dezember 2023 im Alter von 94 Jahren verstorben ist. Er war ein langjähriges Mitglied der DGF und nahm gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth, ebenfalls Architektin (+2018), an zahlreichen Tagungen der DGF teil. Passionierter Festungsforscher, richtete er seinen Focus besonders auf die Erforschung und Sanierung der Festungsstadt Naarden, aber auch auf weitere Verteidigungsanlagen in den Niederlanden wie der „Stelling van Amsterdam“, die seit 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Er veröffentlichte zu diesen Themen zahlreiche Fachpublikationen.

Carlos war eine der Stützen der ICOMOS in den Niederlanden und als Berichterstatter einer der Experten, die für die Aufnahme des Netzwerks der Vauban-Stätten in die UNESCO-Welterbeliste 2007 verantwortlich waren. Im Jahr 2013 wurde er zum Ehrenbürger der Vauban-Städte Villefranche de Conflent und Mont-Louis in Frankreich ernannt und erhielt viele weitere hohe Ehrungen, so war er Ritter des niederländischen Verdienstordens von Oranien-Nassau. 2014 wurde er von der Generalversammlung zum Ehrenmitglied von ICOMOS International ernannt. Dieser Titel wird an Personen verliehen, "die sich um die Sache der Erhaltung, Restaurierung und Aufwertung von Denkmälern, Stätten und historischen Ensembles in herausragender Weise verdient gemacht haben". Als Mitglied vieler Organisationen und Vereine wie der Stichting Menno van Coehoorn, der Fortress Study Group und der Association Vauban hatte er immer eine internationale Vision der Festungsforschung vor Augen.

Nicht verwunderlich, dass er einer der Gründerväter und spiritus rector des 1989 in den Haag gegründeten International Fortress Councils (IFC) war, als dessen langjähriger Generalsekretär er wirkte. Auf seine Initiative entstand auch das ambitionierte Projekt „Multilingual Fortification Dictionary“ (MFD)

Neben seinem immensen Wissen und seiner großen Kompetenz beeindruckten er alle die ihn kannten mit seiner warmherzigen Art, seiner Lebensfreude, seinem Witz und Humor. Mit Carlos Scheltema verliert die Welt der Festungsforschung einen großen Experten und echten Gentleman.

 

 

 

Der "Prix Vauban 2022" geht an die DGF

Der "Prix de l‘Association Vauban 2022“ geht an die DGF Seit 1989 vergibt unsere französische Schwestergesellschaft, die Association Vauban (AV) in Paris, einen Preis, um Maßnahmen zu Restaurierung und Inwertsetzung unseres gemeinsamen internationalen fortifikatorischen Erbes zu würdigen. Seit 1991 wird auch ein Preis für Veröffentlichungen von Studien und Forschungsarbeiten über Festungsanlagen, Ingenieure und das befestigte Erbe verliehen. Für das Jahr 2022 hat die Gesellschaft auf ihrer Generalversammlung beschlossen den Preis zum ersten Mal einer ausländischen Institution zu verleihen. Für ihre jahrelangen Forschungsarbeiten und Verdienste um das Festungswesen, auch zu Vaubans Werk in Deutschland und seiner Nachfolger in Europa, erhält die Deutsche Gesellschaft für Festungsforschung den „Prix de l‘Association Vauban 2022“. Besonders hervorgehoben wurde in der Begründung zur Ehrung auch die hohe Qualität der international angesehenen wissenschaftlich fundierten Publikationen, welche die DGF seit 40 Jahren herausgibt. Anlässlich der 41. Jahrestagung der DGF in Jülich wurde der Preis im Rahmen einer festlichen Abendveranstaltung am 26.September 2022 vom Vorstandsmitglied der AV, Dr. Jean-Marie Bailliet, in Anwesenheit des Bürgermeister Axel Fuchs, in der Schloßkapelle der Zitadelle vor zahlreichem Publikum feierlich übergeben. Ebenfalls in Jülich anwesend waren die Geschäftsführer des Verlags Schnell&Steiner, Dr. Weiland und sein Sohn, die seit Jahren erfolgreich mit der DGF kooperieren und mit ihrem verlegerischen Know-how für die hohe Qualität unserer Bücher stehen. Ihnen gebührt deshalb auch ein erheblicher Anteil an der französischen Ehrung. Präsident Andreas Kupka nahm die Verleihungsurkunde des Preises im Namen der Mitglieder der DGF gemeinsam mit Dr. Weiland freudig in Empfang und dankte der Association Vauban für die außergewöhnliche Ehrung.

Ein Beitrag der ÖGF zum IFC Treffen in Graz!

(Beitrag der ÖGF bitte anklicken)

Buchvorstellung "Fortification et Artillerie en Europe"

Landeshaupstadt Düsseldorf -Öffentliche Präsentation im ArcheoPoint

Glossar zum Festungsbau