Die Deutsche Gesellschaft für Festungsforschung gibt regelmäßig in Zusammenarbeit mit dem Verlag Schnell und Steiner neue Literatur zu Festungen heraus oder empfiehlt an dieser Stelle interessante Neuerscheinungen zum Thema.
In der Schriftenreihe "Festungsforschung" sind seit 2009 folgende Bände erschienen:
- Das Ende der Festungen (2009)
- Leben in und mit Festungen (2010)
- Festungsbaukunst in Europas Mitte (2011)
- Kasernen – Lazarette – Magazine (2012)
- Die Festungen des Deutschen Bundes 1815-1866 (2014)
- Festungen in Gärten - Gärten in Festungen (2015)
- Erforschung und Inwertsetzung von Festungen heute (2015)
- Ars Militaris nach der Revolution (2016)
- Die Festung der Neuzeit in historischen Quellen (2018)
- Die Residenzstadt Wien an der Donau. Die Geschichte der Stadtbefestigung am Beispiel der Neutorbastion (2018)
- Der Festungsbau auf dem Weg in den Ersten Weltkrieg (2019)
- Technische und bauliche Aspekte der Festungs- und Belagerungsartillerie (2022)
- Frühe Festungen im deutschen Südwesten 1450-1620 (2023)
- Berg- und Passfestungen in Europa (2023)
In der Schriftenreihe "Festungen in Deutschland" sind seit 2008 folgende Bände erschienen:
- Bayern (2008)
- Hessen (2011)
- Baden-Württemberg (2014)
- Rheinland-Pfalz / Saarland (2018)
- Thüringen (2018)
Neuerscheinung 2023
Berg- und Passfestungen in Europa
Ausgehend von der Festung Kufstein in Südtirol thematisiert der 14. Band der Reihe „Festungsforschung“ das Phänomen der Berg- und Passfestungen in Europa. Die Spannbreite der Betrachtung reicht dabei von den Ergebnissen bauhistorischer Untersuchungen bis zu Fragen der touristischen Inwertsetzung dieses ganz besonderen Festungstyps. Befestigungen und Wehrbauten können nach ihrer topographischen Lage in Höhen- und Niederungsburgen klassifiziert werden. Es ist offensichtlich, dass sowohl die Höhen- als auch die Niederungslage spezifische Anforderungen an die bauliche Gestalt und die Ausstattung der jeweiligen Befestigung stellten. Die vorliegende Aufsatzsammlung nimmt Bergfestungen in Europa in den Blick, dabei auch Befestigungen von Gebirgspässen, also Passfestungen. Im Vordergrund stehen die verschiedenen Spezifika solcher Höhenfestungen über alle Epochen der Festungsgeschichte seit der Frühen Neuzeit hinweg. Der geographische Rahmen reicht dabei von der Ostsee bis nach Südtirol, in die französischen Nordalpen und nach Griechenland. Einen Schwerpunkt bilden Berg- und Passfestungen in Tirol.
256 Seiten, zahlr. Abb., ISBN 978-3-7954-3806-7, 39,95 €
Frühe Festungen im deutschen Südwesten 1450-1620
Der deutsche Südwesten bildete im Spätmittelalter einen bunten Flickenteppich zahlreicher Territorien. Im Ringen um Macht und Einflusssphären und der Sicherung des eigenen Territoriums bauten die einzelnen Herrschaften und zahllose Reichsstädte ihre Befestigungen unter dem Einfluss der zunehmend verbesserten Artillerie für den Einsatz von Feuerwaffen aus. Komplette Festungsneubauten bildeten dabei aber eher die Ausnahme. Auffällig ist, dass es lange Zeit zu keiner ernsthaften Rezeption des aus Italien kommenden Bastionärsystems kam. Zwar wurden in einzelnen Fällen Bastionen an Eckpunkten von Stadtbefestigungen errichtet, sie blieben aber vereinzelte Bauwerke ohne im engeren Sinne Teil eines umfassenden Gesamtkonzepts zu sein. Im Herzogtum Württemberg wurden die ersten „richtigen“ Bastionen nach sehr eigenwilligen Vorläufern in Kirchheim unter Teck, auf Schloss Hellenstein und dem Hohentwiel umgesetzt. Vorherrschend blieben Geschütztürme, Rondelle, Streichwehren und herkömmliche Zwingeranlagen.
240 Seiten, zahlr. Abb., ISBN 978-3-7954-3760-2, 39,95 €
Neuerscheinung 2022
Technische und bauliche Aspekte der Festungs- und Belagerungsartillerie
Im Mittelpunkt des Bandes, der die Ergebnisse der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Festungsforschung e.V. im Jahr 2018 in Magdeburg dokumentiert, steht die Geschütztechnik als integraler Bestandteil sowohl einer Festung als auch der Belagerung einer solchen. Mit dem Aufkommen der Artillerie seit dem 14. Jahrhundert stellte sich schnell heraus, dass die bisherigen Befestigungen der Geschützwirkung unterlegen waren. Es wurden natürlich nicht sofort geeignete Lösungen für dieses Problem gefunden, sondern es setzte eine Phase des Experimentierens ein. Neben der Verstärkung der Mauern durch die Aufschüttung von Artilleriewällen wurden gänzlich neue Baukörper entwickelt, so Rondelle, Geschütztürme und flache Halbschalentürme. Schließlich erkannte man die spitzwinklige Bastion als grundlegenden Bestandteil eines bastionären Systems als beste Lösung. Allerdings bot sie keinen Schutz z. B. vor weitreichenden Geschützen, die Brandbomben in befestigte Städte warfen. So lieferten sich bis in das 20. Jahrhundert hinein Belagerungsartillerie und Befestigungswesen einen Wettlauf, wobei der Vorteil tendenziell auf der Seite der Artillerie lag. Nicht umsonst wird daher auch die Befestigung als bauliche „Reaktion“ auf die Artillerie bezeichnet. Die jeweilige bauliche und technische Ausgestaltung der Befestigung richtete sich nach der jeweiligen eigenen Geschütztechnik und der erwarteten Artillerie des Angreifers. Die Geschütztechnik bestehend aus Rohr, Lafette, Bettung und Munition ist dabei die Grundlage für die Planung und Ausführung der notwendigen Baulichkeiten.
352 Seiten, zahlr. Abb., ISBN 978-3-7954-3575-2, 45,00 €
Neuerscheinung 2019
Der Festungsbau auf dem Weg in den Ersten Weltkrieg
Die Ära des Festungsbaus war in der Zeit um 1900 keineswegs beendet, sondern trat in eine neue Phase ein. Alleine im Deutschen Reich wurden in den drei Jahrzehnten vor dem Ersten Weltkrieg rund eine halbe Milliarde Reichsmark für den Festungsbau bereitgestellt, um die Landesverteidigung zu modernisieren.
Der Sammelband dokumentiert die Ergebnisse der Jahrestagungen der Deutschen Gesellschaft für Festungsforschung e.V. im Jahr 2017 in Ingolstadt. In den Jahrzehnten bis zum Ersten Weltkrieg ist zu beobachten, dass vielerorts die Auflassung bzw. Zerstörung der siedlungshemmenden Fortifikation einsetzt, die oft nur noch als militärischer Ballast im Wege stand. Andererseits hielten das Militär und die Kommune oft an veralteten Wehrbauten als Nutzbauten fest.
Bestand schon immer ein konkurrierendes Verhältnis zwischen Artillerie und Festungsbau, so bewirkten die zunehmende Reichweite der Geschütze und schließlich die Einführung der Brisanzgranate um 1885 eine schwere Krise im Festungsbau aller großen Militärstaaten. Werkstoffe wie Eisen und Beton waren nun das Mittel der Wahl, um Bestehendes zu verstärken oder Neues zu errichten. Panzertürme, Panzerbatterien und Panzerforts, betonierte Infanteriestellungen, Unterstände und Magazinräume wurden errichtet. Neben der Verstärkung bestehender Anlagen kam es zum Neubau von größeren Festungswerken in bestehenden Festungsgürteln.
232 Seiten, zahlr. Abb., ISBN 978-3-7954-3447-2, 34,95 €
Neuerscheinungen 2018
Die Festung der Neuzeit in historischen Quellen
Der neunte Band der Reihe „Festungsforschung“ wendet sich Schrift-, Bild- und Sachquellen zum frühneuzeitlichen Festungsbau zu, wie sie sich in Archiven, Bibliotheken, Privatsammlungen und Museen erhalten haben. In den Blick genommen wird, welche Aussagen zur Bauentwicklung, Funktionsweise und Nutzungsgeschichte einer Festung durch die Aufarbeitung historischer Quellen getroffen werden können.
Der Sammelband dokumentiert die Ergebnisse der Jahrestagungen der Deutschen Gesellschaft für Festungsforschung e.V. in den Jahren 2015 (Nürnberg) und 2016 (Saarlouis). Anhand von Fallbeispielen aus ganz Europa rücken bildliche Darstellungen, Armierungspläne, Rechnungen, Memoranden, historische Literatur über Festungsbau und Belagerungen sowie Sachzeugnisse in Form von Waffen, Ausrüstung und Ausstattungsgegenständen ins Zentrum der Betrachtung. Die Beiträge konzentrieren sich auf den Zeitraum vom 16. bis zum 19. Jahrhundert. Neben einer für das Thema Festungsbau beispielhaften Materialvorlage reflektieren die Autorinnen und Autoren die Aussagemöglichkeiten der historischen Quellen. Auf diese Weise ist das vorliegende Buch ein Kompendium mit Referenzcharakter.
376 Seiten, zahlr. Abb., ISBN 978-3-7954-3266-9, 39,95 €
Die Residenzstadt Wien an der Donau. Die Geschichte der Stadtbefestigung am Beispiel der Neutorbastion
Im Fokus des 10. Bandes der Schriftenreihe Festungsforschung steht die frühneuzeitliche Neutorbastion in Wien, von der Teile bei Ausgrabungen im Jahr 2008 freigelegt werden konnten. Sie wurde auf dem vormaligen Gebiet der mittelalterlichen Vorstadt vor dem Werdertor errichtet (Fertigstellung 1568), um das Neutor und das innerhalb der Festung befindliche Schiffsarsenal, das durch einen Kanal mit dem Donauarm verbunden war, zu sichern.
Das für Wien und seine Bewohner traumatisierende Ereignis der Ersten Türkenbelagerung im Jahr 1529 hatte den Beschluss Ferdinand I. zur Folge, die Stadtbefestigung gemäß dem neuesten Verteidigungskonzept, dem Bastionärsystem auszubauen. Der große finanzielle Aufwand ließ nur eine etappenweise Umsetzung zu: So entstanden im 16. Jahrhundert unter Hinzuziehung italienischer Fachleute elf Bollwerke und im folgenden Jahrhundert weitere Bastionen, Ravelins, ein gedeckter Weg und das Glacis. Nachdem Wien 1817 offiziell als Festungsstadt aufgelassen worden war und man Jahrzehnte später die Schleifung der Stadtbefestigung beschloss, bedeutete das auch das Ende für die Befestigung von Wien. Mit der ab dem Jahr 1858 einsetzenden Demolierung wurde Platz für die Bauten der sogenannten Gründerzeit geschaffen. Der interdisziplinäre Ansatz bei der Auswertung der archäologischen Dokumentation lässt ein vielschichtiges Bild vom Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert entstehen.
464 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen, ISBN 978-3-7954-3307-9, 49,95 €
Festungen in Thüringen
Auf dem Territorium des heutigen Freistaats Thüringen bestanden ehemals verschiedene und verschieden große sächsische Fürstentümer. 25 ihrer besterhaltenen und sehenswertesten Festungen und Wehranlagen seit dem 15. Jahrhundert werden hier in Wort und Bild vorgestellt.
Die Vielfältigkeit der thüringischen Herrschaften führte auch zu einer großen Vielfalt der Wehrbauten, mit deren Hilfe ihre Macht gesichert und geschützt werden sollte. Das reichte vom Ausbau mittelalterlicher Burgen zur Verteidigung mit Feuerwaffen bis hin zur Umwallung ganzer Städte. Es entstanden aber auch befestigte Schlösser, gänzlich neue Festungen und reine Erdschanzen. Allen gemeinsam ist die Verteidigung mit Feuerwaffen und die Verteidigungsfähigkeit gegen Feuerwaffen. Dafür schufen Festungsbauingenieure verschiedene bauliche Lösungen bis hin zu hochkomplexen Anlagen. Das Werk vereint Aufsätze von renommierten Kennern der jeweiligen Anlage zu einem umfassenden Überblick über die neuzeitliche Wehrarchitektur Thüringens. Darin werden nicht nur die einzelnen Festungselemente beschrieben, sondern die Anlagen auch in ihren historischen Kontext eingebettet. Für eine Besichtigung werden zudem hilfreiche Hinweise gegeben, um die Thüringer Festungslandschaft auch vor Ort erleben zu können.
240 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen, ISBN 978-3-7954-3304-8, 16,95 €
Festungen in Rheinland-Pfalz und im Saarland
Der Band stellt 19 Festungen und Festungskomplexe des 16.-20. Jahrhunderts in den benachbarten Bundesländern Rheinland-Pfalz und Saarland vor. Sie geben einen guten Einblick in die Entwicklung der neuzeitlichen Wehrarchitektur und der sich wandelnden territorialen Machtansprüche.
Die relativ kleine Region im Westen Deutschlands besitzt noch einzelne sich seit dem 15./16. Jahrhundert aus dem mittelalterlichen Burgen- und Stadtmauerbau entwickelnde Festungen. Charakteristisch für das Gebiet sind jedoch umfangreiche Reste monumentaler Festungsareale des 17.-20. Jahrhunderts. Diese sind Relikte der einstigen deutsch-französischen Konfrontation. Die Heftigkeit der Auseinandersetzung brachte hier äußerst kostspielige Fortifikationen in räumlicher und zeitlicher Ballung hervor, die zum Herausragendsten gehören, was beide Nationen an Festungsarchitektur errichteten. Auch der vierte Band der Reihe »Deutsche Festungen« stellt die erhaltenen Objekte in ihrem historischen Zusammenhang vor. Eigens erstellte Luftaufnahmen und zahlreiche weitere Abbildungen dokumentieren anschaulich den Zustand der Anlagen bis heute.
272 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen, ISBN 978-3-7954-3077-1, 16,95 €
Neuerscheinung 2016
Ars Militaris nach der Revolution
Der europäische Festungsbau in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts und seine Grundlagen
Nach den Befreiungskriegen entstanden innerhalb des Deutschen Bundes mehrere neue Festungen und es wurden eine ganze Reihe bestehender Anlagen modernisiert und ausgebaut. Ausgehend von den beeindruckenden Festungsbauten in Köln, nimmt die Aufsatzsammlung die Entwicklung der „Architectura militaris“ dieses Zeitraums in Europa und Übersee in den Blick. Für den 1815 nach den Napoleonischen Kriegen neu entstandenen Deutschen Bund wie auch für seine Teilstaaten musste ein Verteidigungskonzept aufgebaut werden, das sowohl die Interessen der Einzelstaaten als auch die des Bundes berücksichtigte. Hierzu wurde eine immense und in ihrem Umfang bis dahin einmalige Aufgabe staatenübergreifend angegangen. Ein wesentlicher Teil bildete dabei die grundlegende und richtungsweisende Reform des Festungsbaus, die nicht nur sämtliche bestehende Anlagen betraf, sondern aufsehenerregende Neubauten zur Folge hatte. Ähnliche Entwicklungen lassen sich auch in Frankreich, in den Niederlanden und in Übersee nachverfolgen.
272 Seiten, zahlr. Abb., ISBN 978-3-7954-3140-2, 34,95 €
Neuerscheinungen 2015
Erforschung und Inwertsetzung von Festungen heute
Festungsforschung Band 7
In den letzten Jahrzehnten wurden immer mehr Festungsanlagen als Zeugnisse von hohem kulturhistorischen Wert erkannt und entsprechend inwert gesetzt. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den großdimensionierten Bauten bildet dabei die Grundlage für eine fachgerechte Restaurierung und besucherorientierte Erschließung. Das zeigen im siebten Band der Schriftenreihe Festungsforschung herausragende Beispiele aus ganz Europa. Die Erhaltung von Festungsanlagen und ihre Verfügbarmachung für zivile Folgenutzungen können entscheidend dazu beitragen, ein Stück europäischer Geschichte zu bewahren und Anknüpfungspunkte für neue wirtschaftliche und regionale Entwicklungen zu schaffen. Diesen Umstand verdeutlichen die vorliegenden Beiträge, die auf die Jahrestagungen 2012 (Koblenz-Ehrenbreitstein) und 2013 (Berlin-Spandau) zurückgehen.
Neben praktischen Beispielen der besucherorientierte Inwertsetzung in Deutschland und in Europa gibt der Sammelband Einblicke in aktuelle Tendenzen der Festungsforschung. Die Bandbreite reicht dabei von der archäologischen Untersuchung bis zur digitalen Rekonstruktion, von der Begriffsgeschichte „Festung“ bis zur historischen Festungsliteratur und deren zeitgenössischer Verbreitung.
296 Seiten, zahlr. Abb., ISBN 978-3-7954-3027-6, 34,95 €
Volker Mende - Christian Ottersbach (Hrsg.)
Festungen in Gärten - Gärten in Festungen
Festungsforschung, Bd. 6
Auf englischen Landsitzen in Hampshire trat das Phänomen der Kombination von Festungsbauwerken und herrschaftlichem Garten erstmals auf. In der Barockzeit legte man, wie in Paris, begehbare Kleinarchitekturen in Form von Gartenfestungen an. Das Beispiel Moritzburg zeigt, wie wehrhaft anmutende Inseln den Hintergrund für Hoffeste und nachgestellte Seeschlachten bildeten.
Derart inszeniert spielten Gartenfestungen über drei Jahrhunderte für die Alltagswelt einer vom Kriegertum durchdrungenen Adels- und Hofkultur eine wesentliche Rolle.
Der Band 6 der Reihe „Festungsforschung“ versammelt Beiträge des internationalen Symposiums „Festungen in Gärten - Gärten in Festungen“, 2011 gemeinsam veranstaltet von der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, der Prinz-Albert-Gesellschaft e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Festungsforschung e.V.
Die Aufsätze dokumentieren anschaulich die vielfältigen Beziehungen zwischen Gartenkunst und Fortifikation vom 17. bis 20. Jh. So übten sich z.B. Prinzen mit Anlagen wie in Rosenau oder Osborne House im Festungsbau. Schloss Rosenborg in Kopenhagen und die fränkische Burg Zwernitz verdeutlichen noch heute, wie Befestigung und Garten auch als Gesamtkunstwerk eine semantische und architektonische Einheit bilden konnten.
224 S., zahlr. Abb., ISBN 978-3-7954-2754-2, 29,95 €
Die Zitadelle Wesel
Das nördliche Rheinland weist eine stattliche Anzahl von frühneuzeitlichen Festungen auf, deren erhaltene Reste heute noch beeindrucken. Die Massierung von Bauten der „Architectura Militaris“ links und rechts des Rheins zwischen den Ausläufern der Mittelgebirgszone und der Grenze zu den Niederlanden hat zwei Gründe: Zum einen bot die weitgehend flache Landschaft des Niederrheins hervorragende Voraussetzungen für den Bau der großflächigen, auf den Einsatz von Feuerwaffen hin konzipierten Festungen, zum anderen war das „offen landt“ Schauplatz zahlreicher kriegerischer Auseinandersetzungen, die den Schutz der Städte bzw. Territorien notwendig machte. Herausragendes Beispiel hierfür ist die Zitadelle von Wesel, die ab 1688 auf Befehl Friedrich Wilhelms I. von Brandenburg errichtet wurde. Im frühen 19. Jahrhundert erlebte die Zitadelle unter der Herrschaft Napoleons einen weitreichenden Ausbau. Das von Josef Vogt verfasste Kunststättenheft bietet einen fundierten Überblick über die Bau- und Nutzungsgeschichte der Zitadelle Wesel. Historische Pläne und Ansichten sowie aktuelle Aufnahmen des Baubestands ergeben ein umfassendes Bild der bedeutenden Festungsanlage. Der Kunstführer erscheint im Rahmen des Themenjahres „Danke Berlin – 200 Jahre Preußen am Rhein“ und wurde in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Festungsforschung herausgegeben, die ihren Sitz in Wesel hat.
Josef Vogt: Die Zitadelle Wesel (= Rheinische Kunststätten, Heft 557), Verlag des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln 2015, ISBN 978-3-86526-110-6, 28 S., 3,- €